Einsamkeit überwinden
Wie entsteht Einsamkeit eigentlich? Wieso leiden manche Menschen immer mal wieder unter Einsamkeit, während andere dieses Gefühl überhaupt nicht zu kennen scheinen?
Wieso fühlst du dich einsam, obwohl du doch den ganzen Tag von anderen Leuten umgeben bist? Fällt es anderen schlichtweg leichter, alleine zu sein? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit?
Hast du dir diese Fragen auch schon gestellt, dich aber nicht getraut, mit anderen darüber zu sprechen?
In diesem Beitrag erkläre ich dir, was der Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit ist und welche Vorteile das Alleinsein für dich haben kann.
Einsamkeit und Alleinsein beschäftigt viele Menschen.
In diesem Beitrag gehen wir auf die folgenden Punkte genauer ein:
Umwelt, Gesellschaft, Denken und Überzeugungen
In unserer Gesellschaft bleiben tiefergehende Verbindungen mit anderen Menschen oft auf der Strecke. Die jagt nach Likes und Followern wird wichtiger, als das Smartphone mal eine Stunde beiseite zu legen und jemanden zu fragen, wie es ihm wirklich geht.
Wir werden darauf trainiert, unser Glück von äußeren Faktoren abhängig zu machen.
- Wenn ich die Beförderung erhalte, verfüge ich über das Gehalt und den Status, der mich glücklich macht.
- Wenn ich 10.000 Follower habe, bin ich beliebt und dadurch glücklicher sein.
- Wenn ich endlich einen Partner finde, werde ich glücklich sein.
- Wenn ich nur endlich 10 Kilo abnehmen würde, wäre ich viel glücklicher.
Und? Erkennst du dich in einem der oben genannten Beispiele wieder? Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele, doch ich denke du verstehst, worauf ich hinaus will.
Wir sehen auf den Social Media Kanälen ununterbrochen schöne Menschen und ihr perfektes Leben. Wir vergleichen uns und beginnen, uns minderwertig und fehlerhaft zu fühlen. Mit schwindendem Selbstbewusstsein ziehen wir uns zurück und Schotten uns immer weiter von der Außenwelt ab.
Wenn du keine Freunde hast, bist du ein Langweiler. Also umgeben wir uns permanent mit Bekannten, sammeln tausende von Followern und Facebook Freundschaften, und doch sind wir einsam.
Wenn du keine Beziehung hast, bist du nicht vollkommen. Also klammern wir uns lieber an eine unglückliche Beziehung, als eine Trennung und das damit verbundene Alleinsein in Erwägung zu ziehen.
Wenn das bei dir auch so ist, dann bist du vielleicht nie alleine, kannst dich aber trotzdem einsam fühlen.
Der UnterschieD
Sind Einsamkeit und Alleinsein dasselbe?
Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl, Alleinsein hingegen ein Zustand.
Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl, bei dem man sich von anderen abgeschnitten fühlt. Eine innere Leere und Verzweiflung, nicht gut genug zu sein und isoliert zu sein.
Als würde man nicht dazugehören, niemand ist da, den man anrufen kann, um über Gott und die Welt zu reden. Fühlt man sich einsam, fehlt es an tieferen Verbindungen zu anderen Menschen, es mangelt an echten Freundschaften. Menschen, auf die man sich verlassen kann und die einen so akzeptieren, wie man ist.
Auch mit einer Partnerschaft, Familie und Freunden kann das Gefühl von Einsamkeit entstehen. Man fühlt sich allein, ungeliebt, nicht verstanden und ausgegrenzt.
Die Gründe, aus denen Einsamkeit entsteht, sind vielfältig:
- Deine Beziehung geht in die Brüche
- Umzug in eine neue Stadt
- Du dich schwer tust, neue Kontakte zu knüpfen
- Du generell schüchtern bist
- Du ein geringes Selbstbewusstsein hast
Alleinsein ist hingegen ein Zustand.
Die Angst vor dem Alleinsein ist häufig groß, wenn man es nicht gewohnt ist. Wenn man beispielsweise viele Jahre in einer Beziehung war und diese plötzlich in die Brüche geht, weiß man vielleicht gar nicht, was man alleine mit sich anfangen soll.
Plötzlich ist man gezwungen, sich mit sich selbst zu beschäftigen und muss sich fragen was man mit seiner Zeit anfangen soll. Je schlechter wir uns selbst kennen, desto schwieriger ist die Frage zu beantworten.
Man wird schonungslos mit sich selbst konfrontiert. Oft haben wir dabei das Problem, dass wir uns selbst nicht genug sind. Wir mögen uns selbst nicht besonders, fühlen uns minderwertig und wollen überhaupt keine Zeit alleine verbringen.
Du ganz alleine entscheidest, ob das Alleinsein dich runterzieht oder gar beschwingt und motiviert.
Wie du Einsamkeit überwinden kannst
Im Folgenden habe ich dir ein paar Strategien und Tipps zusammengefasst, die bei dem Gefühl von Einsamkeit helfen können:
Es geht vorbei! Auch wenn du dich gerade jetzt in diesem Moment wie der einsamste Mensch der Welt fühlst, so wird dieses Gefühl doch auch wieder vorbeigehen. Bereits morgen kann die Welt bereits wieder ganz anders aussehen. Verfalle bitte nicht dem Gedanken, dass das Gefühl der Einsamkeit etwas mit deiner Persönlichkeit zu tun haben könnte.
Sei dir selbst ein guter Freund! Um dir selbst ein guter Freund zu werden, musst du zunächst lernen, dich selbst so zu akzeptieren, wie du bist. Niemand möchte mit jemandem befreundet sein, der ständig nörgelt und kritisiert. Wenn du dich selbst liebst und gut zu dir bist, hast du einen tollen freund, der deine Interessen und deinen Humor teilt und immer für dich da ist.
Arbeite an deinem Selbstbewusstsein! Wenn du unsicher bist und Angst vor sozialen Kontakten hast, schottest du dich vielleicht unbewusst selbst ab. Du hast Angst, dass andere sich vielleicht eh nicht für dich interessieren oder dich nicht mögen könnten, und vermeidest Kontakte so von vornherein. Vielleicht hast du in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und bist nun so verunsichert, dass du es nicht mal mehr versuchen willst. Spring über deinen Schatten und trau dich!
Raus aus der Komfortzone! Im Grunde hast du drei Optionen:
- Nummer 1 ist, dass du dich weiter allein zu Hause verschanzt und immer unglücklicher wirst
- Nr. 2: Geh raus in die Welt und lerne neue Leute kennen.
- Nr. 3: Versuche den Kontakt zu bestehenden Bekannten zu vertiefen.
Option 1 bringt dich nicht weiter, also bleiben Option 2 und 3. Beides kann dir unangenehm sein, weil deine innere Angst sich meldet und Bedenken hat, dass du abgewiesen werden könntest.
Ohne, dass du den Sprung ins kalte Wasser wagst und dich anderen gegenüber öffnest, kann sich jedoch nichts ändern.
Kommen wir zu Option 3. Vielleicht hast du bereits jemanden im Kopf, mit dem du gerne eine tiefere Verbindung aufbauen würdest? Ein Arbeitskollege vielleicht oder die nette Frau aus der wöchentliche Yogastunde? Sei offen und zeige dich so, wie du bist. Nur dann kann die Beziehung tiefer werden. Was ist dir wichtig im Leben und was bereitet dir Freude? Teile dies mit anderen.
Alte Freundschaften wieder aufleben lassen! Vielleicht sehnst du dich nach der guten alten Zeit zurück und den Freundschaften, die du aus den Augen verloren hast. Dank Social Media ist es leichter, als je zuvor diese alten Kontakte wieder aufleben zu lassen.
Schnapp dir also dein Smartphone und melde dich bei alten Freunden. Auch, wenn diese vielleicht nicht mehr in deiner unmittelbaren Umgebung wohnen, kannst du den Kontakt wieder vertiefen und fühlst dich schnell nicht mehr so einsam.
Ehrenamtliches Engagement! Du kannst einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, kommst vor die Tür und lernst obendrein noch neue Leute kennen. Sich gemeinsam für eine gute Sache einsetzen, sorgt zudem für Verbundenheit.
Warum Alleinsein viele Vorteile haben kann
Auch mal alleine sein, kann zahlreiche Vorteile haben und eine Chance für dich sein:
- Wenn du dich dazu entscheidest alleine zu sein, kannst du den Zustand genießen, die Zeit aktiv nutzen und das beste draus machen. Wenn du dir hingegen ununterbrochen einredest, wie furchtbar es ist, alleine zu sein, wirst du dich nur elend fühlen.
- Du kannst dich so verhalten, wie du es willst, ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen.
- Du wirst unabhängiger. Wenn du erst mal die Angst vor dem Alleinsein überwunden hast und merkst, dass es überhaupt nicht so schlimm ist, gewinnst du an Selbstvertrauen und wirst unabhängiger. Du bist eigenständig und kommst auch alleine wunderbar zurecht.
- Du kannst tun und lassen, worauf du Lust hast, ohne Angst davor haben zu müssen, was andere von dir denken könnten. Du hast Lust laut zu singen und zu tanzen? Dann los! Du willst den ganzen Tag im Bett bleiben und lesen? Auch das geht ohne Probleme.
- In Kontakt mit deinen eigenen Gedanken und Gefühlen kommen: Stille kann unangenehm sein, ebenso wie die Konzentration auf sich selbst. Setze dich hin und hör aufmerksam in dich hinein. Wie fühlst du dich? Bist du glücklich? Was beschäftigt dich? Alleinsein ist eine gute Gelegenheit, dich selbst besser kennenzulernen. Wo liegen deine Stärken und Schwächen, welche Werte zeichnen dich aus, was ist dir wichtig. All diese Fragen kannst du dir am besten beantworten, wenn du alleine bist und Zeit zum Nachdenken hast.
- Plane deine Zukunft: Dein Leben und deine Ziele überdenken, Alleinsein eignet sich hervorragend, um dein Leben zu reflektieren und darüber nachzudenken, was du eigentlich willst. Läuft alles so, wie du es dir vorstellst oder gibt es da etwas, dass du gerne verändern würdest? Du kannst dir neue Ziele setzen, ohne von außen beeinflusst zu werden. Niemand kann dir einreden, deine Ideen seien unrealistisch oder gar blöd.
- Konzentration auf deine Projekte: Jeder hat Dinge im Kopf, die er schon immer mal erledigen wollte. Sei es eine neue Sprache zu lernen, endlich den Kleiderschrank auszumisten oder jeden Morgen eine Runde Yoga zu machen. Jetzt ist die Zeit, dich ohne Ablenkung endlich mit vollem Fokus auf deine Projekte zu konzentrieren.
- Selbstfürsorge: Ob einfach nur entspannen oder meditieren. Übernehme die Verantwortung für dich selbst und mach dein Glück nicht von anderen abhängig. Kümmere dich um dich selbst und deine Bedürfnisse.
Fazit
Jeder Mensch fühlt sich ab und zu einsam, das ist ganz normal. Wenn du dich jedoch sehr oft einsam fühlst greif zum Telefon und rede offen mit anderen darüber. Such dir aktiv Hilfe, denn das ist kein Anzeichen von Schwäche, sondern vielmehr zeigt es Mut und Stärke. Einsamkeit kann uns krank machen und zu Depressionen führen. Es ist immer besser, aktiv zu werden und etwas zu tun.
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