Road Trip Südfrankreich

Begleite mich bei meinem Start ins Vanlife! Meine erste Route führt mich von Aix-en-Provence bis Peyriac-de-Mer.

„Starten ins Vanlife –  diese 10 Punkte  gibt es zu beachten.“

Die Reise beginnt

Das Herz klopft schneller, als ich den Motor starte. Jetzt geht es also wirklich los, es wird ernst. Das Leben im Van beginnt.

Oh du wundervolles Frankreich! Die Reise startet abenteuerlich.

Ich setze den Blinker und mache mich auf den Weg Richtung Süden. Über den Westerwald geht es in die Pfalz und weiter Richtung Luxemburg. 

Schnell noch einmal tanken, der Diesel kostet hier nur 1,10 Euro. Die Stunden vergehen und die Strasse schlängelt sich endlos in die Ferne. Das ich über die Grenze nach Frankreich fahre, bekomme ich gar nicht wirklich mit. Dann wird es spannend, denn mir fällt erst nach einer ganzen Weile auf, dass mein Navi auf „Mautstrassen vermeiden“ eingestellt ist. Na super! 

Aber was wäre die Reise schon ohne ein kleines Abenteuer. Laut GoogleMaps muss ich nur die nächste Abfahrt runter um innerhalb von 30 Minuten zurück zur Autobahn zu kommen. Easy, denke ich mir und mache mich auf den Weg. 

Nach wenigen Kilometern sinkt die Stimmung jedoch. Die Straße, an der meine Route entlang führt ist gesperrt und mir bleibt nichts anderes übrig, als blind  die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen. Die Wege werden immer enger und ich passiere einen Bauernhof nach dem anderen. 

Aus den angegebenen 30 Minuten sind mittlerweile 2 Stunden geworden. Zum krönenden Abschluss lotst mich mein Navi dann noch über einen Ackerweg.

Es ist bereits dunkle und ich beginne mir Sorgen zu machen. Doch dann ein Lichtblick! In der Ferne sehe ich ein Schild aufblitzen, dass den Weg zurück zur Autobahn weist. Nach einer weiteren langen Stunde, fahre ich mit einem lächeln im Gesicht, endlich zurück auf die Autobahn.Kurz vor Lyon steuere ich dann meinen ersten Stellplatz in Nuits-Saint-Georges (N 47° 7’54.12“  E 4° 57’7.24) an.

Die kleine französische Gemeinde hat einen kostenlosen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung für Camper eingerichtet und ich bugsiere meinen kleinen Van in die letzte freie Parklücke. Komplett erledigt und froh, einen Schlafplatz unweit der Autobahn gefunden zu haben, falle ich ins Bett und schlafe auch gleich ein. Am nächsten Morgen gehe ich auf Entdeckungstour und muss sagen, der Ort ist wirklich ganz süß.

Nuits-Saint-Georges ist bekannt für seinen Wein und bietet schöne Wanderwege. Da ich aber bereits von einer Freundin in Südfrankreich erwartet werde, bleibe ich nicht lange, sondern mache mich auf den Weg über die Autoroute Du Soleil weiter nach Aix-en-Provence.

Vanlife Road Trip Südfrankreich Frieda Wasser

Die Stadt Aix-en-Provence

Die Stadt ist Inbegriff des südfranzösischen Lebensgefühls. Nach einem Spaziergang auf der Flaniermeile Cours Mirabeau lässt sich bei einer leckeren Tasse Kaffee das bunte Treiben beobachten.

Aix ist zudem die Geburtsstadt des Malers Paul Cézanne. Viele seiner Bilder zeigen die Landschaften rund um Aix. Die Stadt bietet einen Rundgang an verschiedenen Stationen seines Lebens vorbei und ist für Liebhaber seiner Kunst einen Besuch wert.

Ich kenne die Stadt bereits von einem früheren Besuch und verbringe dieses Mal die Zeit daher abseits des Tourismus bei einer lieben Freundin und ihrem Mann. Unweit der Stadt befindet sich der Lac Bleu und zahlreiche Spazierwege warten darauf, entdeckt zu werden.

Frankreich Provence Lavendel
Frankreich Provence Fahrrad
Côte Bleu, Frankreich

Carry-le-Rouet

Am nächsten Morgen ist Regen angesagt. Wir wagen es trotzdem und packen unsere Rucksäcke für einen Tagesausflug nach Carry.

Ich bin schon etwas aufgeregt, da es Frieda’s erster Besuch am Meer sein wird. Wie sich später herausstellte, findet sie Wasser und insbesondere Wellen eher doof und weigert sich strickt, auch nur eine Pfote nass zu bekommen. Daher machen wir es uns am Ufer gemütlich und lassen für ein paar Stunden einfach mal die Seele baumeln.

Die kleine charmante Gemeinde Carry liegt an der Côte Bleu und ist nur etwa 45 Minuten von Aix-en-Provence entfernt.

Das ehemalige Fischerdorf hat sich im Laufe der Jahre zu einem beliebten Badeort für Familien entwickelt und bietet mehrere schöne Badestrände.

Ich empfehle euch, den Ort ausserhalb der Hauptsaison zu besuchen und die schöne Route am Meer entlang zu spazieren. Tolle Foto-Spots und für Sportbegeisterte wurde hier sogar ein Trimm-Dich-Pfad angelegt.

Der Besuch in Aix und Umgebung war sehr schön. Doch ich habe Hummeln im Hintern, will endlich weiter reisen. Sehen, wie es ist, wenn ich ganz alleine und auf mich gestellt unterwegs bin. Also packe ich meine Sachen und fahre weiter nach Les Baux.

Vanlife Road Trip Südfrankreich Frieda Carry
Côte Bleu, Frankreich

Les Beaux-de-Provence

Mein erster Gedanke ist „wow“, als schon viele Kilometer vor dem Ziel, die gigantischen Felsformationen in Sicht kommen.

Die Felsformationen bieten einen starken Kontrast zum üblichen Bild der Provence und der name Baux bedeutet übersetzt so viel wie „schroffer Felsen“, was durchaus einleuchtend ist.

Der Ort hat etwas magisches an sich und inspirierte bereits die alten Griechen. Laut denen „Herakles auf dem Rückweg von seiner Arbeit für Eurystheus in Spanien, wo er die Herde der Geryon erbeutet hatte, in Les Baux von den Ureinwohnern der Provence, den Ligurern, angegriffen worden sei. Diese hätten ihm die Herde rauben wollen, und Herakles sei hilflos gewesen, da ihm die Pfeile ausgegangen wären. Da sei ihm Zeus zu Hilfe gekommen und habe  einen Steinhagel auf die Ligurer niedergehen lassen, und auch Herakles habe sie mit Steinen bombardiert. So sei die heutige Form dieser Landschaft entstanden.“ 

Umgeben von Olivenhainen und Weinreben hat man einen schönen Blick auf die Burg Château des Baux mit seiner Befestigungsmauer.

Umgeben von Olivenhainen und Weinreben hat man einen schönen Blick auf die Burg Château des Baux mit seiner Befestigungsmauer.

 

Ein weiteres Highlight des Ortes ist die Kunstinstallation Carrières de Lumières im ehemaligen Kalkbergwerk. Mithilfe von Projektoren werden Kunstwerke an die Wände projiziert und gehen ineinander über. Das Ganze ist mit passender Musik hinterlegt und wird auch absolute Kunstmuffel überzeugen.

 

Die Künstler wechseln regelmässig. Als ich dort war, wurden die Werke von Van Gogh, sowie eine Sammlung japanischer Kunst gezeigt. Durch die bewegten Bilder und weil alle Räume angestrahlt werden, hat man das Gefühl, mitten in die Kunstwerke hinein zu fallen. Die 13 Euro Eintritt (Stand November 2019) lohnen sich wirklich. Und wenn du im Voraus online buchst, ersparst du dir lange Wartezeiten am Eingang. 

Da die Parkplätze hier leider ziemlich dreckig und gnadenlos überfüllt waren, fahre ich am Nachmittag weiter Richtung Süden und lande am Port de Gallician.

 

vanlife road trip südfrankreich les beaux
N 43° 38’20.40“  E 4° 17’48.95

Port de Gallician

Ein absoluter Glückstreffer! Dieses unscheinbare Fleckchen Erde ist traumhaft schön und bietet einen grossen, kostenlosen Parkplatz direkt am Hafen

Gallician liegt im Herzen der Petite Carmague am Canal du Rhône-Sète und die Landschaft ist atemberaubend schön. Bei einem Spaziergang am Kanal kann man die liebevoll hergerichteten Hausboote bestaunen und den Sonnenuntergang geniessen.

Hier lässt es sich prima zur Ruhe kommen, daher habe ich es mir auch gleich für ein paar Tage gemütlich gemacht. Die Captaincy bietet zudem eine Touristeninformation, wechselnde Ausstellungen und kostenloses Wifi.

Nach dem ganzen Trubel die ersten Tage, haben Frieda und ich hier unsere Batterien mal wieder voll getankt. Doch irgendwann wollte ich weiter, wieder was erleben und auch den fiesen Moskitos entkommen, die nah am Wasser ja leider dazu gehören. Also machten wir uns auf den Weg nach Peyriac.

 

vanlife blog road trip südfrankreich peyriac
N 43° 5’37.68“  E 2° 57’42.19

Peyriac-de-Mer

Ich dachte die Naturkulisse bei Gallician sei nicht mehr zu toppen, doch die letzten Kilometer vor Peyriac-de-Mer haben mich dann eines Besseren belehrt.

Mehrmals halte ich an, um mir die Umgebung genauer anzuschauen. Vor lauter Staunen vergesse ich dann doch glatt, ein paar schöne Bilder zu machen. Peyriac liegt kurz hinter Narbonne an der Lagune Étang de Bages-Sigean. Der Stellplatz gehört zu einer Sportanlage und kostet 5 Euro die Nacht (Ver- und Entsorgung inbegriffen). 

Der Ort bietet schöne Rundwege für Spaziergänge und auch mein Mountainbike konnte ich endlich einmal ausgiebig testen. Sogar eine Flamingo-Kolonie gab es zu entdecken, bevor es zurück in den Ort ging für eine leckere Tasse Kaffee.

Leider endete diese schöne erste Woche dann noch mit einem kaputten Heckfenster, als mir der Wind die Türen aus der Hand gerissen hat. Blöd, dass mittlerweile bei den Vans an allen Ecken gespart wird und der automatische Türstopp nicht verbaut war. Zum Glück war es aber nicht mehr weit bis zu meinem nächsten Ziel, meiner zweiten Heimat seit vielen Jahren. Wo genau das ist und was ich dort erlebt habe, erfahrt ihr im nächsten Artikel. 

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