Mir persönlich haben detaillierte To Do Listen sehr geholfen den Überblick zu behalten und auch nichts zu vergessen. Hier die meiner Meinung nach wichtigsten Punkte, die es zu beachten gibt.

Mit der richtigen Vorbereitung ersparst du dir später viel Stress und Sorgen. Meine Empfehlung ist es, bereits 6 Monate vor deinem Start ins Vanlife mit der folgenden Liste zu starten.

Sachen aussortieren

Es ist wirklich beeindruckend, wieviele Dinge sich mit der Zeit ansammeln. Doch von 70 Quadratmetern auf 4 zu reduzieren, bedeutet auch sich von vielen Dingen zu trennen. Ganz nach dem Motto Marie Kondo’s* also jedes Teil in die Hand nehmen und darüber nachdenken, ob es wirklich notwendig ist. Vor allem was Kleidung anbelangt, empfand ich den Prozess des Aussortieren als sehr befreiend. Materielle Dinge waren für mich schon länger immer unbedeutender geworden und mit jedem Teil, das verschwand fühlte ich mich leichter.

Wohnung

Die Miete ist der wohl mit größte Kostenfaktor im Monat. Wenn du deine Wohnung behalten möchtest, empfehle ich dir einen Untermieter zu suchen (Achtung: Solltest du eine Mietwohnung haben, muss dies zwingend mit dem Vermieter abgestimmt werden). Alternativ wäre auch die Vermietung über AirBnB eine Option, erfordert dann jedoch etwas mehr administrativen Aufwand. Wenn du aber beschlossen hast, deine Wohnung aufzugeben, rate ich dir dich frühzeitig über deine Kündigungsfrist zu informieren. Viele Vermieter sind jedoch auch kulant und lassen dich früher aus dem Mietvertrag raus, wenn du passende Nachmieter vorschlägst.

Möbel

Verkaufen, verschenken oder doch lieber einlagern? Bei alten Erbstücken oder Schätzen, die dir besonders am Herzen liegen empfehle ich dir, diese für wenig Geld in einem externen Lagerhaus unterzubringen oder wenn möglich bei Freunden/ Familie. Bei allem anderen – weg damit! Es tut so gut sich von diesen Sachen zu trennen. Wenn du dich dann doch wieder entscheiden solltest, fest in eine Wohnung zu ziehen, kannst du für sehr wenig Geld auf Ebay und ähnlichen Seiten Möbel finden. 

Job

Vielleicht gehörst du zu den wenigen glücklichen, die ihren Job von unterwegs weiterführen können oder eine grössere Summe angespart haben. Bei mir traf leider beides nicht zu. Job gekündigt und mit intensiver Recherche begonnen. Was für Optionen gibt es, von unterwegs zu arbeiten? Was hat bei anderen funktioniert und was nicht? Erstelle eine Liste mit deinen Stärken und schau dir an, welche Optionen du hast. Mein Rat an dich – Sei realistisch und starte deine Reise nicht blauäugig. Vor allem wenn du planst, dich selbstständig zu machen, bedenke bitte, dass es sehr lange dauern kann, bis du dir einen Kundenstamm aufgebaut hast. Plane genug finanziellen Puffer ein, um ein paar Monate über die Runden kommen zu können. Weitere Informationen zum online Geld verdienen findest du hier.

Behördengänge/ Einwohnermeldeamt

Überlege dir, ob du deinen Wohnsitz behalten möchtest oder planst dich abzumelden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Die passenden Informationen hierzu zu finden, gestaltet sich jedoch leider als sehr mühselig und zeitintensiv. Der Vorteil einer Abmeldung ist, dass du eventuell nicht mehr Einkommenssteuerpflichtig bist.  Achtung, die Steuerpflicht hängt davon ab, was für Einkünfte du beziehst. Bedenke auch, dass du bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten in einem Land, verpflichtet bist dort steuerliche Abgaben zu leisten.

Versicherungen

Yay wer beschäftigt sich nicht gerne mit Versicherungen. Doch leider kommst du nicht drum herum. Kläre mit deiner Krankenversicherung, ob du diese aussetzen kannst (Anwartschaft), oder es sinnvoller ist diese weiterzuführen und eine zusätzliche Auslandsreiseversicherung abzuschliessen. Alles hängt natürlich stark davon ab, ob du nur kurze Auslandsaufenthalte planst oder langfristig im Ausland leben möchtest. Ich habe nach viel Sucherei Langezeit-Auslandskrankenversicherung bei Hanse Merkur und STA Travel gefunden, die für bis zu 5 Jahre abgeschlossen werden können. Bitte achte aber genau auf die Konditionen, denn häufig sind Vorsorgeuntersuchungen und Zahnarztbesuche bei diesen Versicherungen nicht inkludiert. Solltest du also planen auf unbestimmte Zeit im Ausland zu leben, empfiehlt sich unter Umständen eine etwas teurere Auslandsversicherung, zum Beispiel über DIA Globality oder BDAE. 

Bankkonto

Ohne Moos nix los wie man so schön sagt. Viele Banken setzen einen festen Wohnsitz voraus und auch die Gebühren für Geldabhebungen im Ausland können recht hoch sein. Mein Tipp an dich: Eröffne das Konto so lange du noch an deinem jetzigen Wohnort  gemeldet bist, das vereinfacht den Prozess. Bei den Direktbanken DKB und Comdirect zum Beispiel ist eine Kontoeröffnung per Video-Ident möglich und du kannst weltweit mit deiner Visakarte kostenlos Geld abheben. 

Post

Es empfiehlt sich auf jeden Fall eine Korrespondenzadresse zu behalten. Mein Tipp: Es gibt verschiedene Anbieter, wie zum Beispiel Dropscan, bei denen deine Post gescannt und dir in digitaler Form zur Verfügung gestellt wird.

KfZ Zulassung 

Wenn du dich Abmeldest und über keinen festen Wohnsitz mehr verfügst, kannst du auch kein Fahrzeug mehr anmelden. Daher empfehle ich dir dringend dies zu tun, bevor du dich bei deinem jetzigen Wohnort abmeldest. Wenn dein Fahrzeug bereits zugelassen ist, fällt die Zuständigkeit an die Behörde, an der ein Empfangsberechtigter gemeldet ist. Innerhalb der EU kannst du dein Fahrzeug problemlos mitnehmen doch beachte bitte, dass dieses am neuen Standort zugelassen werden muss, wenn du länger als 6 Monate im EU-Ausland lebst.

Packliste

Nachdem du alles was du nicht mehr brauchst los geworden bist, startet die Planung, was du alles benötigst. Je nachdem, in welchen Ländern du unterwegs sein möchtest, benötigst du nämlich das ein oder andere, was leider häufig vergessen wird. So zum Beispiel verschiedene Aufsätze für Wasserhähne, um deinen Tank aufzufüllen, Aufsätze zum Nachfüllen von Gasflaschen, ein Warnschild  am Gepäckträger, einen mobilen WLAN Router und vieles mehr. Eine genaue Planung erspart dir später viel Zeit und Mühe, wenn du die Dinge vor Ort erwerben musst. 

Fazit

Mit der richtigen Planung, startest du ohne Sorgen in dein Leben im Camper. Wann beginnt dein Abenteuer Vanlife? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

Happy travels,

Franzi