Erwartungen – wir alle haben, ob bewusst oder unbewusst ständig Erwartungen. Erwartungen an uns selbst, an andere und an den Ablauf bestimmter Situationen. Schwierig wird es dann, wenn wir unser Leben danach ausrichten, den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Vielleicht hast du auch schon oft den Satz gehört “Ich will ja nur dein Bestes!” Ja – es mag sein, dass Partner, Freunde und Familie nur unser Bestes wollen, wenn sie uns ihre Erwartungen kommunizieren, jedoch ist es oft eben nicht so das, was in ihren Augen das Beste ist, sich auch für dich richtig und gut anfühlt.

In diesem Beitrag erfährst du, wie fatal es sein kann, ständig den Erwartungen anderer gerecht werden zu wollen. Zudem zeige ich dir, wie du in vier einfachen Schritten mit diesen Erwartungen deiner Liebsten umgehen kannst. 

Also ich Happy-Reset gegründet habe, war das mit der klaren Intention, andere Menschen dazu zu inspirieren, sich das Leben zu erschaffen, von dem sie träumen. Ein Leben, das eben nicht nur ok ist, sondern eines, dass sie jeden Tag mit Freude erfüllt.

Im Laufe meines Lebens bin ich so unglaublich vielen Menschen begegnet, die zwar unzufrieden mit ihrer Situation sind, jedoch nichts daran ändern. Sei es, weil sie schlicht und einfach nicht wissen, wo sie anfangen sollen oder dass ihnen der Mut fehlt und sie Angst vor Veränderung haben.

Ich verstehe das, denn mir ging es lange genauso. Zwar fiel es mir schon immer leicht, schnelle Entscheidungen zu treffen und kopfüber ins Unbekannte zu springen, jedoch nur in dem mir vorgegebenen Rahmen. Diesen Rahmen, meine mentale Gefängnismauer könnte man auch sagen, bestand daraus, dass ich meine Entscheidungen immer basierend darauf traf, ob dies für meine Karriere förderlich sei. Denn Karriere machen, eine leitende Managementposition in einem großen Unternehmen und eine Penthouse-Wohnung in der Stadt – das wurde von mir erwartet – das war das Potenzial, das alle in mir sahen und ich wollte diese Erwartungen natürlich nicht enttäuschen. Lange Zeit hatte ich den Glauben, dass diese Erwartungen auch meinen persönlichen Zielen im Leben entsprachen – bis ein Burnout mich zum radikalen Umdenken bewegte.

Nach dem Burnout begann ich zum ersten Mal meine Lebensziele kritisch zu hinterfragen und mich intensiv mit mir selbst auseinanderzusetzen. Ich wusste mittlerweile, was ich alles nicht mehr wollte, aber hatte noch keine klare Vorstellung davon, was ich denn wirklich im Leben will. Ein langer Weg begann, auf dem ich neugierig die Welt entdeckte und zahlreiche Dinge ausprobierte. Dieser Prozess war enorm wichtig, denn Klarheit über die eigenen Wünsche und Ziele benötigt Zeit.

Die Life Design Methode war hierbei ein absoluter Gamechanger für mich, denn ich verstand endlich, wie ich diese fremden Erwartungen ablegen und mich auf mich selbst konzentrieren konnte und was sich für mich richtig und gut anfühlt.

Kaum hatte ich mich jedoch von meinem alten Leben, dem Job – der Wohnung – und der hübschen Stadtwohnung losgesagt, wurde ich mit neuen Erwartungen von Außen konfrontiert. Jede Person in meinem Umfeld hatte eine Meinung dazu, wo mein Weg hingehen solle und wie mein neues Leben auszusehen hatte.

Und erneut tappte ich in die Falle, ließ mich in eine bestimmte Richtung drängen und konzentrierte mich auf von Außen vorgegebene Ziele, anstatt meinem Herzen zu folgen. Natürlich machte mich das nicht glücklich und müde von den ständigen Diskussionen, wandte ich mich nach und nach von diesen Personen ab und begann mein Ding zu machen. Das ist natürlich nicht unbedingt der optimale Weg und mit der Zeit lernte ich, besser mit diesen Situationen umzugehen.

Im Folgenden möchte ich dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie du mit den Erwartungen anderer umgehen kannst:

Schritt 1: Analysiere den Dialog

Reflektiere das Gespräch und finde heraus, ob es sich um konstruktives Feedback handelt, oder ob die Person ihre eigenen Wünsche und Ideen auf dich projiziert oder sich in einer anderen Form ein wertendes Urteil bildet.

Schritt 2: Konstruktives Feedback oder persönliche Beweggründe

Sollte es sich nicht um ein konstruktives Feedback handeln, sondern um eine unangemessene Erwartungshaltung, versuche die Beweggründe der Person zu verstehen? Welche Erfahrungen hat die Person gemacht, um diese Vorstellung zu entwickeln, welche Emotionen waren vordergründig und sind an die Erfahrungen gekoppelt?

Schritt 3: Mitgefühl und Verständnis

Sobald du herausgefunden hast, was die Person zu dieser Erwartungshaltung veranlasst hat, wird es dir leichter fallen, Mitgefühl und Verständnis zu entwickeln. Wenn wir mit unangebrachten Erwartungen konfrontiert werden, steigen oft negative Emotionen wie Wut und Frustration in uns auf. Wenn es dir hingegen gelingt, dich in die andere Person hineinzuversetzen und zu verstehen, wie diese aufgrund ihrer Lebenserfahrung zu dieser Meinung gekommen ist, dann fällt es dir leichter, Verständnis aufzubringen und in Liebe und Mitgefühl zu gehen. Ebenfalls hilfreich ist es, dir der Unsicherheiten und Werte deines Gegenübers bewusst zu werden. Hat die Person zum Beispiel ein sehr hohes Bedürfnis nach Sicherheit, dann wird sie natürlich nicht begeistert reagieren, wenn du sagst, du kündigst Job und Wohnung und wirst zukünftig als Nomade die Welt bereisen.

Schritt 4: Bewertung und Gefühl

Jede Situation in unserem Leben zunächst einmal neutral. Es ist lediglich unsere Bewertung, die diese positiv oder negativ erscheinen lässt. Du hast also immer die Wahl, wie du dich infolge eines Ereignisses im Außen fühlen willst. Reagierst du mit Wut und Frustration auf das Gespräch oder mit Mitgefühl und Dankbarkeit, dass die Person sich um dich sorgt und dir einen gut gemeinten Ratschlag gibt. Wenn dir das gelingt, ist es für alle Beteiligten ein positives Erlebnis und Streit, sowie negative Emotionen lassen sich vermeiden.

Fazit – Gehe deinen authentischen Weg

Deine Aufgabe im Leben ist es nicht, die Erwartungen anderer zu erfüllen. – READ THAT AGAIN!

Du musst nicht alles so machen, wie andere es tun. Gehe den Weg so, wie er sich für dich richtig anfühlt. Es ist nicht immer leicht, für sich selbst und seinen authentischen Weg einzustehen, aber mit etwas Übung und der Anwendung der genannten 4 Schritte, wird es dir nach und nach leichter fallen, diesen Situationen mit Liebe und Mitgefühl zu begegnen und trotzdem dein eigenes Ding zu machen.

Merke dir die 4 Schritte:

1. Analysiere die Situation und wäge ab, ob es sich um konstruktives Feedback oder eine unangemessene Erwartungshaltung handelt.
2. Versetze dich in die andere Person hinein und versuche, ihre Beweggründe zu verstehen.
3. Gehe ins Mitgefühl und zeige Verständnis
4. Du entscheidest, wie du die Situation bewerten willst, lass dich nicht von negativen Emotionen leiten.

Und noch ein Geheimtipp zum Ende: Je klarer du deine Lebensvision vor Augen hast und diese in dir fühlst, desto leichter wird es dir auch fallen, selbstbewusst genau den Weg zu gehen, der sich für dich richtig anfühlt. Es wird immer Menschen geben, die dir sagen, was du alles nicht machen kannst – erfolgreich sind die Personen, die es einfach trotzdem machen.