Du hattest einen schlechten Tag im Büro, hattest Streit mit jemandem der dir nahe steht oder hast einfach nur schlecht geschlafen? Vielleicht bist du aber auch einfach nur grundlos schlecht gelaunt und willst dich besser fühlen?

Anstatt dich mit deinen Problemen auseinander zu setzen und der Ursache deiner schlechten Laune auf den Grund zu gehen, verwendest du all deine Energie darauf ein Produkt zu finden, damit es dir besser geht. Ich selbst habe diese Art der Selbsttherapie bis zur Perfektion verwendet und Unsummen in kurzer Zeit ausgegeben, nur um mich besser zu fühlen. 

„Ich hatte einen schlechten Tag und deshalb mache ich mir jetzt selbst einem Geschenk zur Belohnung, diesen schlechten Tag überstanden zu haben“.

Manchmal bin ich stundenlang ziellos durch die Geschäfte gewandert, in der Hoffnung irgend etwas zu finden, dass ich doch schon immer haben wollte oder dringend benötige. Oder ich habe den ganzen Abend auf Amazon & Co verbracht und wahllos durch die Rubriken und Angebote gestöbert. Mein Mantra war dabei immer „Ich hatte einen schlechten Tag und deshalb mache ich mir jetzt selbst einem Geschenk zur Belohnung, diesen schlechten Tag überstanden zu haben“.

Wenn ich dann meine Kreditkarte gezückt habe, hat sich ein wahres Hochgefühl eingestellt. Ich hatte etwas erreicht und das neue Teil wird mir mehr Selbstbewusstsein verschaffen. 

Auf das Hoch nach dem Shoppen folgte das Tief

Die Freude danach hielt jedoch nie lange an. Meist war sie schon nach wenigen Minuten verflogen und das Teil landete unbeachtet im Schrank. Auf das Hoch nach dem Shoppen folgte das Tief. Schuldgefühle, weil ich ohne nachzudenken Unsummen ausgegeben hatte, Scham, Bedauern und eine tiefe Leere stellten sich ein. Denn die Probleme, von denen ich mich versucht hatte abzulenken, waren immer noch da. Ich war der Lösung keinen Schritt näher gekommen.

Wochen später, wenn ich mich dann mal wieder der Aufgabe stellte, meine Schränke und Schubladen aufzuräumen, war ich teilweise selbst schockiert darüber, wie viele Sachen ich angesammelt hatte. Mehr noch, teilweise hatte ich die Sachen direkt nach dem Kauf wieder komplett vergessen. An diversen Kleidern hingen noch die Preisschilder und eigentlich war mir auch klar, dass ich diese nie tragen würde. Ich hatte diese aus Frust gekauft und einfach an diesem Tag nichts Besseres gefunden.

Doch wieso haben wir das Bedürfnis uns mit Geschenken in Form von materiellen Dingen zu belohnen, weil unsere Gefühle im Ungleichgewicht sind? Und hatte mich das Shoppen wirklich glücklicher gemacht?

Die klare Antwort ist NEIN, ich war nicht glücklicher. Ich war vielmehr genervt von mir selbst. Unglücklich über den Fehlkauf, unglücklich über den Saldo auf meinem Bankkonto und unglücklich, weil meine Schränke am Überquellen waren.

Vielmehr brachte ich mich finanziell in eine Lage, dass ich noch mehr arbeiten musste, um meinen Lebensstandard beziehungsweise meine materiellen Dinge finanzieren zu können. Die zusätzliche Arbeit sorgte wiederum, dass ich mich noch unglücklicher fühlte. 

Irgendwann traf mich die Erkenntnis, dass mein Verhalten absolut destruktiv war und ich suchte nach neuen Wegen, meine Gefühlswelt wieder in Einklang zu bringen und glücklich zu sein.

3 Tipps gegen Frust, die dich nichts kosten.

Planlos dein Geld auszugeben, wird deine Probleme nicht lösen. Aber die drei folgenden Dinge helfen immer bei schlechter Laune:

Meditieren – Mach es dir bequem, schließe die Augen und hör in dich hinein. Was ist es, dass dich so frustriert und ist es wirklich so schlimm, dass du darauf so heftig reagieren musst? Steckt vielleicht noch etwas anderes unter der Oberfläche, dass dich stört und wie könntest du dem Problem positiv begegnen? Lasse zu, dass deine Gefühle an die Oberfläche kommen, begrüße sie und dann lass sie los.

Wenn du nicht weißt, wie du das am besten anstellen sollst oder noch nie meditiert hast, mach dir keine Sorgen. Es gibt zahlreiche Apps zum Thema Meditation, die dir helfen und auch auf YouTube findest du viele kostenlose geführte Meditationen zu den unterschiedlichsten Themen.